In Berlin gab es in letzter Zeit einen Anstieg von Fällen, in denen Autoreifen beschädigt wurden. Im vergangenen Jahr meldeten etwa 1100 Autobesitzer der Berliner Polizei, dass ihre Reifen zerstochen wurden. Diese Zahl liegt weit über den 342 Fällen von Reifenstechereien im Jahr 2022.
Bis Ende März dieses Jahres wurden bereits 341 Fälle gemeldet. Ein Polizeisprecher sagte, dass die tatsächliche Anzahl der nicht gemeldeten Vorfälle wahrscheinlich viel höher sei. Autobesitzer melden diese Vorfälle oft nicht der Polizei, da sie nicht glauben, dass sie absichtlich handeln, oder aufgrund von Zeitbeschränkungen.
DIE TATEN KÖNNEN POLITISCH MOTIVIERT SEIN
In einigen Fällen wird vermutet, dass die Taten politisch motiviert sind, und der Staatsschutz ermittelt. Insbesondere Fälle, in denen Hinweisbriefe gefunden wurden oder in denen mehrere Luxus- und teure Fahrzeuge in derselben Straße betroffen waren, werden untersucht.
EIN VERDÄCHTIGER WURDE FESTGENOMMEN
In Brandenburg wurde im Rahmen einer Untersuchung zu Umweltaktivisten, die beschuldigt werden, Autoreifen zerstochen zu haben, ein Verdächtiger festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt gegen die betreffende Person wegen Sachbeschädigung und des unerlaubten Besitzes von chemischen Substanzen. Auch in Babelsberg, einem Stadtteil von Potsdam, kam es zu ähnlichen Vorfällen, und die Polizei hat kurz darauf einige Verdächtige festgenommen.
Diese Aktionen entsprechen den Aktivitäten der Gruppe „Reifenstecher“, die sich für den Klimaschutz einsetzt und in der Vergangenheit durch ähnliche Aktionen in verschiedenen Städten Deutschlands und Europas aufgefallen ist.
